Buchrezension -die neue Brotbackformel

Lutz Geißler

Was unterscheidet das Buch „Die neue Brotbackformel“ von den vielen anderen Brotbackbüchern? Ganz einfach, es gibt einen Grundteig und aus dem können 50 Brot-und Brötchensorten gemacht werden. Klingt gut? Das schau ich mir für euch genauer an.

Fotografie: Hubertus Schüler, Becker Joest Volk Verlag, Text Lutz Geißler
Fotografie: Hubertus Schüler, Becker Joest Volk Verlag, Text Lutz Geißler

ISBN 978-3-95453-291-9
1. Auflage 2023, 288 Seiten,

72 Rezeptbilder und viele Step-by-Step-Fotos by Hubertus Schüler
Text Lutz Geißler
Hardcover
BJVVerlag

Erscheinungsdatum: 18.08.2023

Wie immer habe ich das Buch vollständig gelesen und daraus Rezepte nachgebacken. Das trifft sich dieses Mal wunderbar, mein Backrohr musste ersetzt werden und das wurde nun „eingebacken“. Meine Erwartungen an das Buch sind hoch, Lutz Geißler ist ein Perfektionist und die Rezepte der bisherigen Bücher immer gelingsicher. Ob mich reine Hefe-Brote überzeugen können und ob die nicht alle gleich schmecken…das finde ich raus 😉

Die Zielgruppe - wer backt mit diesem Buch?

Diese Buch hat eine klare Zielgruppe. Es ist für Personen die Brot mit wenig Hefe backen möchten und sich der Zeitpunkt des Backens individuell wählen lässt. Es ist für Anfänger bestens geeignet, aber auch Fortgeschrittene Bäcker:innen werden die Einfachheit der Rezepte reizvoll finden. Es ist ein Brotbackbuch für den Alltag.

Inhalt - Die neue Brotbackformel

Das Inhaltsverzeichnis (1/4 Seite) zeigt einen kleinen Überblick über die Themen im Buch. Die Rezepte selbst, werden nicht als Text sondern als kleine Fotos angezeigt – ein visueller Überblick über die Backmöglichkeiten.

Ich habe bereits viele Bücher von Lutz Geißler gelesen und nach ihnen gebacken. Die Rezepte sind gelingsicher, wenn man denn tut, was da steht 😉 Dieses Buch hat mich bereits im Vorwort überrascht. 

 

"Meine Rezepte und Anleitungen sind sowieso immer nur als Empfehlung, als Anregung zu verstehen, auf der Sie mit Ihren Ideen aufbauen können."

Lutz Geißler, die neue Brotbackformel

Dieses Buch scheint mit eine neue flexible Herangehensweise an das Brotbacken als Grundlage zu haben. Darauf war ich sehr gespannt. Ich bin eine Meisterin, des Austausches und der Spontanität, die man im Alltag mit Kindern und Beruf einfach haben muss. Auch der Aufbau ist nicht mehr einem Lehrbuch ähnlich, sondern zeigt Antworten auf Fragen des Brotalltags. Z.B. findet man eine Übersicht über die Backmethoden und welche Vor- und Nachteile sie haben. Hast du nur ein Blech und einen Haushaltsofen oder vielleicht auch einen Pizzastein. Backst du mit Gusseisernem Topf oder mit professioneller Bedampfung…

Nur einmal hat mich das Buch an die früheren Bücher erinnert. Die Berechnung der Dauer der Stückgare und wie man Rezepte mengenmäßig anpasst. Super interessant, vor allem für mich – ich backe gerne auf Vorrat!

Mein Tipp: Die Theorie wirklich durchlesen. Ich bin immer wieder fasziniert was es beim Thema Brot zu lernen gibt. Dieses Mal habe ich mir einiges Wissenswertes zum Thema Hefe aneignen können. 

Am Ende der Theorie finden sich die 4 Grundteigarten. Sie unterscheiden sich durch Mehlart und Type und weitere Beigaben wie Leinmehl oder Orangensaft. Im Grunde fragst du dich ob du eher Weißmehlbrot bzw. Gebäck machen möchtest oder du lieber vollkornig unterwegs bist.

Es gibt eine Anleitung zum Herstellen aller Grundteige. Super easy, bebildert und jede bzw. jeder kann das.

Die Rezepte selbst sind dann in die Reifezeiten eingeteilt. d.h. Rezepte die du bereits nach 1 Tag Reifezeit backen kannst, nach 2 oder erst nach 3 Tagen. 

 

Der Praxistest

Ich habe zwei der vier Grundteige ausprobiert und damit gebacken. Und bereits beim Rezensieren ist mir die Flexibilität der Teige entgegen gekommen. Ich bekam spontan Besuch und so wurde das Backen kurzerhand auf den nächsten Tag verschoben. 

Ciabatta - Grundteig D, reines Vollkornmehl

Ciabatta, Grundteig D (reines Vollkorn), Foto: Andrea Kasper-Füchsl
Ciabatta, Grundteig D (reines Vollkorn), Foto: Andrea Kasper-Füchsl
Ciabatta angeschnitten, Grundteig D (reines Vollkorn), Foto: Andrea Kasper-Füchsl

Der Grundteig war schnell angemischt. Ich habe ihn mit der Maschine geknetet, danach hab ich ihn 2x gedehnt und gefaltet und 3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt. Das Formen und backen selbst war einfach und wie ihr am obigen Foto erkennen könnt, hat sich ordentlich Luft im Vollkornteig angesammelt. 

Ich habe das Ciabatta auf einem Backstein im Backrohr zubereitet.

Olivenbrot - Grundteig B, verschiedene Mehle

Für das Olivenbrot hab ich den Grundteig B zubereitet und ihn mit Oliven und getrockneten Tomaten laut Rezept ergänzt. Wenn man sich beim Zubereiten des Grundteigs bereits entschieden hat, welches Rezept man später damit umsetzen möchte, ist es wichtig, sich das Rezept vollständig durchzulesen. Die Oliven sollte man nach dem Mischen des Teiges, aber vor der Rastzeit im Kühlschrank beigeben.

Ciabatta angeschnitten, Grundteig B (W700, WVK und RVK), Foto: Andrea Kasper-Füchsl
Ciabatta angeschnitten, Grundteig B (W700, WVK und RVK), Foto: Andrea Kasper-Füchsl

Das Olivenbrot habe ich auf einem Backstein inkl. Bedampfung (das kann ich bei meinem Backofen einstellen) gebacken. Seht selbst wie locker es geworden ist und welche fantastische Kruste es bekommen hat. 

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Mein Fazit von - die neue Brotbackformel

Nach einem Kohlenhydrat-Overload durch die vielen Brote kann ich Folgendes über das Buch berichten:

  • Der Aufbau und Beschreibungen des Buches sind perfekt für Anfänger!
  • Ich liebe die Flexibilltiät der Rezepte- das Backzeitfenster ist mit 3 Tagen gewaltig groß, daher ideal für das Backen im Alltag.
  • Die Fotos sind von Hubertus Schüler -Seine Bilder finde ich sowieso toll und in diesem Buch auf jeden Fall der Grund, warum man ein bestimmtes Rezept nachbacken möchte. Die vielen Detailfotos der Zubereitung machen unbekannte Tätigkeiten, wie das Formen, viel einfacher. Besonders die Fotos der verschiedenen Teigstadien sind wertvoll. So kann man vergleichen, lernen und viel besser einschätzen, wie der eigenen Teigling sich macht!
  • Die Gestaltung ist einfach und sehr übersichtlich. Ich mag das!
  • Die Tipps in diesem Buch (sie sind als Solche gekennzeichnet) sind wertvoll und für mich ein Grund, warum ich alles begierig durchgelesen habe.
  • Die Info, dass in diesem Brot „nur“ mit Hefe (mit kleinen Mengen) gearbeitet wird, könnte etwas deutlicher sein. 
  • Ich habe insgesamt 4 Rezepte aus dem Buch gebacken und verkostet. Alle haben funktioniert und geschmeckt. Ich backe normalerweise mit Sauerteig (auch nach Lutz Geißlers Rezepten) und muss sagen, dass ich zukünftig etwas mehr mischen werde. Die Flexibilität dieser Rezepte hat es mir angetan. 
  • Was ich mir noch gewünscht hätte: Die Fotos der Rezepte sind alle mit dem Grundteig A gemacht worden. Das ist der Teig mit Weißmehl W550 oder W480. Ich hätte gerne manche Rezepte mit der Vollkornvariante gesehen. Auch als Anregung, dass auch das wunderbar möglich ist und super schmeckt.
    Das wäre ein wunderbares Folgeprojekt. Vollkornbrote und Gebäck mit heimischen Mehlsorten, einfache Rezepte, für den Alltag und wie man saftige und lockere Brote zaubert. Den Mehrwert von Vollkorn in den Fokus stellen!
Ein durch und durch gelungenes Buch, das zudem auch sehr motivierend verfasst wurde. „Trauen Sie sich, Fehler zu machen!“ 
Es macht Lust auf selbst gebackenes Brot, auf Weckerl die man für das Samstagsfrühstück nur noch schnell in den Ofen schiebt und es macht Freude, dabei zuzusehen, wie aus so wenigen Zutaten, so etwas Gutes entsteht!

Fotografie: Hubertus Schüler, Becker Joest Volk Verlag, Text Lutz Geißler
Fotografie: Hubertus Schüler, Becker Joest Volk Verlag, Text Lutz Geißler

ISBN 978-3-95453-291-9
1. Auflage 2023, 288 Seiten,

72 Rezeptbilder und viele Step-by-Step-Fotos by Hubertus Schüler
Text Lutz Geißler
Hardcover
BJVVerlag

Erscheinungsdatum: 18.08.2023

Das Buch wurde mir für die Rezension zur Verfügung gestellt. Es handelt sich nicht um eine beauftragte Rezension.

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Andrea

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